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Die Verletzung der Verfassung durch König Karl X., der die
Wiederherstellung des uneingeschränkten Königtums anstrebte, führte zu
einem blutigen Volksaufstand. Das Gemälde gehört zu den ersten der
modernen Malerei mit einem politischen Sujet. Das wütende Volk stürmt die
Barrikaden, angeführt von der allegorischen Figur der Freiheit, halb
Göttin, halb Pariser Marktweib die Jakobinermütze auf dem Kopf, mit der
Trikolore in der einen und dem Gewehr in der anderen Hand. Im
voranschreitenden Knaben (rechts) ist eine reale Person verewigt, die 1830
den Durchbruch von der Seine-Brücke zum Rathaus ermöglichte und dabei das
Leben verlor. Der gut gekleidete Mann (links mit Zylinder) ist der Maler
selbst, der sich allerdings in Wirklichkeit während der Unruhen versteckt
hielt. Trotz der wenigen abgebildeten Personen entsteht der Eindruck einer
großen Menschenmenge. Das Bild wurde zum Teil von den Zeitgenossen des
Malers stark kritisiert und bespöttelt. Bis 1848 blieb es daher auch unter
Verschluß. Dennoch gehört es heute zu den berühmtesten Werken der
Kunstgeschichte.
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Eugène Delacroix (1798-1863)
Die Freiheit auf den Barrikaden,
1830
Öl auf Leinwand,
260 x 325 cm
1. Etage, Saal 77
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