Die älteste
Erwähnung des Louvre geht auf eine um 1200 erbaute Königsburg zurück.
Die Baugeschichte des heutigen Komplexes beginnt 1515 bis 1547 unter
Franz I., der eine Residenz (Alter Louvre) plante. Sein Nachfolger Heinrich II.
setzte diese Bemühungen bis 1559 fort. Auch Katharina de'
Medici veranlaßte in den Jahren 1560 bis 1563 weiterte Arbeiten. Die
dazugehörigen Fassaden wurden allerdings erst unter Napoleon III. fertiggestellt.
Heinrich IV. initiierte 1589 bis 1610 den Bau am Gebäudetrakt um den Pavillon de
Flore. Ohne
Unterbrechung betrieben Ludwig XIII., 1610-1643 und Ludwig XIV. 1643
-1682 die späteren Erweiterungen, wobei auch der quadratische Hof (Cour Carrée)
geschlossen wurde. Nachdem man die Residenz 1682 nach Versailles
verlegte, fanden die Bauarbeiten vorerst ein Ende
Erst Napoleon I. nahm nach einer über
hundert Jahre dauernden Pause die Bautätigkeit 1804 wieder auf und führte
sie bis 1814/15 fort. Sporadische Erweiterungen folgten unter Napoleon III.
(1852-1870), der sogenannte Neue Louvre entstand und der bisherige Komplex
wurde mit den Tuilerien verbunden. Staatspräsident Mitterand (1981-1995)
veranlaßte die Renovierung und Modernisierung des Museums.
Seit März 1989 dient die gläserne Pyramide des
amerikanisch- chinesischen Architekten Leoh Ming Pei als Haupteingang. Bei Baubeginn noch als "Gewächshaus" oder
"Käseglocke" verspottet, gilt es heute als Symbol für das neue Image des Louvre. Das legendäre Gebäude war Anfang der
Achtziger in einem schlechten Zustand. Die Besucherzahlen waren
rückläufig, nicht alle Flügel konnten für den Publikumsverkehr
geöffnet werden, der Louvre galt als verstaubt. Eine Renovierung, die neue Aufteilung der Räumlichkeiten, mehr
Besucherkomfort waren dringend geboten. 1988 räumte das Finanzministerium
den Richelieu-Flügel. Dadurch konnten viele wegen des Platzmangels nicht
ausgestellte Exponate der Öffentlichkeit wieder präsentiert werden.
Nach der Französischen Revolution 1793 wurde der einstige
Palast,
in dem bis 1682 die französischen Könige residierten, zum Zentralmuseum der Kunst in Frankreich. Die Sammlungen der
Könige, die bereits in diesen Räumlichkeiten untergebracht waren, wurden
nun dem Volk übereignet und für jeden zugänglich. Der Louvre war in
dieser Form das erste Museum seiner Art. Mit den Jahren kamen konfiszierte
Kunstschätze der Adligen und des Klerus sowie Beutestücke aus den
napoleonischen Kriegen zum Bestand hinzu .
Napoleon war es auch, der sich 1804 großzügigerweise von seinem
Schlafzimmerbild trennte, um es dem Louvre zu stiften. Dieses Gemälde war
die berühmte Mona Lisa von Leonardo da Vinci.
Bei der Neukonzeption des Museums erwogen die Verantwortlichen zunächst
auch, die sogenannten Publikumsmagnete, also die berühmtesten Bilder und
Skulpturen in einem Extrasaal für Reisegruppen und eilige Besucher
unterzubringen. Doch dieser Vorschlag wurde aus museumspädagogischen
Gründen bald wieder verworfen. Heute wälzen sich täglich mehrere tausend
Menschen durch die vier, insgesamt 19 ha umfassenden Ausstellungsetagen auf der Suche nach ihren
Lieblingswerken.
Als Paris 1940 von den Nazis besetzt wurde, fanden sie
im Louvre glücklicherweise
keine Kunstschätze mehr vor. Diese waren bereits bei Kriegsausbruch in die
Verließe des Schlosses von Montal in Südfrankreich gebracht worden.
Heute befinden sich über 300 000 Exponate
in Besitz des Louvre. Die Besucher werden ausgehend von der
Pyramide unterirdisch in die verschiedenen Richtungen dirigiert. Um die
zentrale Eingangshalle gruppieren sich ebenfalls unterirdisch die
Serviceeinrichtungen wie Restaurants, Modeboutiquen, Erste-Hilfe-Stellen,
Baby-Wickeltische, Buchläden, Gepäckaufbewahrung und Souvenirläden.
Der Louvre ist das größte Museum der Welt und lockt jährlich
mehr als 5 Millionen Besucher an.
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